Jonas Deichmann ist mehr als ein Radfahrer. Er ist ein Abenteurer. Die Panamericana schaffte er mit dem Rad in unter 98 Tagen. Vom Nordkap in Norwegen bis zum Kap der guten Hoffnung in Südafrika brauchte er 72 Tage.Beide Male hält er nun den Weltrekord. Doch auch Corona zwang Jonas Deichmann seine Pläne zu verändern. Doch ein Aufgeben ist die Sache Deichmanns nicht. Er suchte sich sofort Alternativen: Wir haben ihn u.a. zu seinem gerade beendeten Deutschland-Triathlon befragt. Damit hat er einen 16-fachen Ironmen geschafft.

Hallo Jonas, gerade hast Du wieder ein ziemlich extremes Projekt beendet: Du hast Deutschland einmal entlang der Grenze im Triathlon-Stil umrundet? Wie kommt man auf solche Ideen? 

 

Jonas Deichmann: Mein Triathlon rund um Deutschland war in erster Linie ein Training und Test für den Triathlon um die Welt, welchen ich am 26. September starte. Ich bin Radfahrer und wollte Schwimmen und Laufen noch einmal unter richtigen Bedingungen testen. Die Idee hierzu hatte mein Vater im Frühjahr. Da viele Grenzen geschlossen waren und ich einige Expeditionen absagen musste, fragte er, warum ich nicht etwas rund um Deutschland mache. Ich fand die Idee super und habe direkt mit der Planung angefangen.

 

Was war für dich am anstrengendsten: Schwimmen, Laufen oder Radfahren? 

 

Jonas Deichmann: Ganz klar das Schwimmen. Radfahren ist meine Paradedisziplin und ich bin auch ein sehr guter Läufer. Aber mit Floß gegen den Wind schwimmen war sehr hart

interview mit extremradler Jonas Deichmann

Was war zudem die größte Herausforderung auf der Tour? Ich habe gelesen, dass Du selbst beim Schwimmen dein gesamtes Gepäck mit Dir gezogen hast.

 

Jonas Deichmann: Ich war auch beim Schwimmen ohne Begleitboot unterwegs und habe ein Floß hinter mir hergezogen. Das funktioniert sehr gut bremst aber bei Gegenwind und Wellengang. Ich hatte einige Buchten mit Strömung, wo ich kaum vorwärts gekommen bin.

 

Wie willst Du dich nach dieser Tortur erholen?

 

Jonas Deichmann: Ich werde die nächsten Wochen locker trainieren, habe aber kein spezielles Erholungsprogramm. In einem Monate beginnt ja schon mein großes Projekt um die Welt.

interview mit extremradler Jonas Deichmann

Also planst Du schon wieder das nächste Projekt!

 

Jonas Deichmann: Richtig, den „Triathlon 360 Degree“: Der erste Triathlon rund um die Welt, bei dem ich die 120-fache Ironman Distanz zurücklegen werde.Beeindruckend. Im Januar warst Du bei uns in Stuttgart auf dem Paul-Lange-Gelände und hast dein neues Titan-Rad mit SHIMANO GRX abgeholt.

 

Wie sind jetzt Deine Erfahrungen unter Extrembedingungen?

 

Jonas Deichmann: Mein Neues Rad ist sehr robust und hat mittlerweile einige extreme Expeditionen problemlos überstanden. Die GRX Komponenten haben sich hier auch bewährt und ich werde auch beim Triathlon um die Welt wieder mit GRX unterwegs sein.

Nachdem Du dich ja sonst lieber in der großen weiten Welt bewegst, ist für einen Abenteurer wie Dich so ein Corona-Lockdown doch ein Einschnitt: Was hast Du von März bis Mai gemacht, um fit zu bleiben?

 

Jonas Deichmann: Normalerweise habe ich kein Zuhause und lebe auf dem Fahrrad. Corona-bedingt war ich im Frühjahr drei Monate bei meinem Vater in der Schweiz. Trainieren konnte ich dort sehr gut mit langen Radtouren und Läufen durch das Jura.

 

Was wäre dein nächstes großes Projekt gewesen, das Du ohne die gesamte Corona-Situation durchgeführt hättest?

 

Jonas Deichmann: Ich führe meinen Triathlon um die Welt durch, nur der Start ist jetzt eben September statt Juli.Letzte Frage: Gibt es ein absolutes Lieblingstier, welchem Du auf all deinen Touren begegnet bist?Jonas Deichmann: Ganz besonders waren die Begegnungen mit wilden Tieren in Afrika: Löwen, Elefanten, Giraffen und Zebras sind mir alle sehr nah gekommen.

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