BEDEUTUNG VON „BIKEPACKING“?

Bikepacking erlebt in den vergangenen Jahren einen immer größer werdenden Boom. Viele wollen ihr Rad packen und einfach auf zwei Rädern das Land erkunden oder sogar Urlaub machen.

Aufs Rad springen und abschalten - das ist das Besondere am Bikepacking, zumindest für uns, Tini und Andy von geradeaus.at. Doch woher kommt aber der Trend Radtaschen am Rad zu montieren?

Der Ursprung findet sich in Nordamerika. Dort finden immer wieder Mountainbike-Langstreckenrennen oder im Fachjargon auch genannt „Self-Supported Races“ genannt statt. Dabei handelt es sich um Events die über mehrere Tage gehen und an denen die TeilnehmerInnen keine fremde Hilfe annehmen dürfen, eben selbst organisierend unterwegs sind.

Aus diesem Grund müssen die TeilnehmerInnen ihre Schlafausrüstung und anderes benötigtes Equipment am Rad verstauen und mittransportieren. Im Grunde genommen handelt es sich beim Bikepacking somit um eine besondere Art des Radreisens, die ähnlich wie bei MTB-Langstreckenrennen auf losem Untergrund stattfindet.

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BIKEPACKING: WAS IST DER UNTERSCHIED ZU RADREISEN?

ie Grenzen zwischen Radreisen und Bikepacking verschwimmen ein wenig. Jedoch handelt es sich bei klassischen Radreisen meist um mehrtägige bis hin zu jahrelangen Reisen, an denen man meist auf asphaltierten bzw. festen Untergründen (Straßen und Radwegen) unterwegs ist.

Bei klassischen Radreisen findet man das Gepäck dabei sehr häufig auf Gepäckträgern vorne und hinten montiert. Diese Taschen nennt man auch Packtaschen, da sie etwas klobiger aber dafür einfacher zu befüllen und leichter zu transportieren sind. So kann man sie abends nach der Radtour leicht abnehmen.

Beim Bikepacking hingegen werden die Taschen direkt am Fahrradrahmen befestigt. Deshalb müssen die Taschen beim Bikepacking robuster und leichter sein als gewöhnliche Packtaschen. Ebenso müssen sie reißfest sein, da man sich oft in abgelegenen Gebieten aufhält, deren Wege oftmals holprig sind.

Deshalb müssen sie auch fest sitzen, um möglichst wenig Rotation zu haben. Mit Zurrgurten werden die Taschen anschließend strammer befestigt. Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht vor allem darin, dass Bikepacking-Taschen auf so gut wie jedem Fahrrad montiert werden können, da man anders als bei Packtaschen weder auf Befestigungsösen noch auf Gepäckträger angewiesen ist.

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WELCHE TASCHEN BENÖTIGE ICH FÜRS BIKEPACKING

Bei den Bikepacking-Taschen unterscheiden wir zwischen vier Haupttaschen, die sich bei den meisten Herstellern etabliert haben.

Dazu gehört die sogenannte Satteltasche oder auch liebevoll „Arschrakete“ betitelt. Diese wird an der Sattelstütze und an den Streben vom Sattel festgemacht und von hinten bepackt.

Die Lenkertasche, die wie der Name schon sagt am Lenker bzw. am Steuerrohr montiert wird, verfügt über eine Befestigungslasche inklusive Drybag, die man an der Befestigungslasche fixiert.

Bei der dritten Tasche handelt es sich um die Rahmentasche. Hier gibt es kleine und große Rahmentaschen die das gesamte Rahmendreieck ausfüllen. Je nachdem wie groß der Fahrrad-Rahmen ist, muss man darauf achten, dass die Tasche auch in den Rahmen montiert werden kann. Ein Rahmendreieck kommt eher bei langen Bikepacking-Reisen zum Einsatz.

Zu guter Letzt, unserer Meinung nach eine essentielle Tasche, gibt es die Oberrohrtasche, die vor dem Vorbau am Oberrohr montiert wird. Diese ist im Vergleich zu allen anderen zwar sehr klein, aber unentbehrlich, da sie während der Reise direkt zugänglich ist. Was ihr am besten in welcher Tasche verstaut, erkläre ich im nächsten Absatz.

WAS MUSS MIT BEIM BIKEPACKING?

So, nun kennt ihr bereits die Unterschiede zwischen Bikepacking und klassischen Radreisen und ihr kennt die wichtigsten Bikepacking-Taschen. Nun müssen wir nur noch klären, was man auf einem Bikepacking-Trip benötigt.

Wir gehen mal davon aus, dass zumindest eine Nacht im Freien verbracht wird. Deshalb beginnen wir auch mit dem Schlafequipment, welches größtenteils in der Satteltasche verstaut werden sollte. Bei der Packweise der Taschen gibt es sicher viel Diskussionsbedarf und jeder packt seine Tasche wie er es für richtig hält. Von Reise zu Reise werdet ihr sicher euren Packstil optimieren, so wie wir auch.

Wir packen unsere Satteltasche immer zuerst mit dem Schlafsack. Denn dieser ist sehr komprimierbar. Danach folgt eine kleine aufblasbare Unterlegmatte, die ebenfalls in die Satteltasche gestopft wird. Dann kommt noch eine Daunenjacke für kühlere Temperaturen am Abend, sowie Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, Seife).

Den Abschluss macht dann noch eine Casual Hose, eine Unterhose und ein T-Shirt. Auf die Satteltasche schnallen wir meist noch leichte Schuhe, die mittels Cordel befestigt werden. Für eine Nacht im Freien sind diese jedoch nicht zwingend notwendig.

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In den Drybag von PRO (Lenkertasche) packen wir in unserem Fall das Zelt inkl. Heringen und Unterlegmatte oder, wenn es die leichtere Variante sein soll, ein Tarp (eine Plane, die über den Schlafplatz gespannt wird und vor Regen schützt). Ein Campingkocher, Gasflasche und ein Topf dürfen nicht fehlen, wenn ihr euch etwas kochen möchtet. Diese werden ebenso im Drybag verstaut.

Nun befüllen wir noch die Rahmentasche. Diese ist von beiden Seiten zugänglich und durch eine Zwischenwand getrennt, was für uns die Packweise erleichtert, da wir links die elektronischen Geräte wie Ladekabel, Powerbanks und Akku für das Licht verstauen. Die rechte Hälfte befüllen wir noch mit Armlingen, Beinlinge, Handschuhe und Regen- oder Windjacke. Das sind Dinge, die man während der Fahrt also schnell mal benötigt.

In der wichtigsten und kleinsten Tasche, der Oberrohrtasche, befinden sich Energieriegel, Geldbörse, Handy oder eben Sachen, die man öfter während der Fahrt benötigt. Diese Tasche ist sehr leicht zugänglich und ermöglicht auch, dass man während der Fahrt mit der Powerbank den Radcomputer lädt oder das Licht mit Strom versorgt.

Das war unser Basic-Ausflug in die Bikepacking-Welt, in der es natürlich noch viel mehr zu entdecken gibt. Bikepacking bedeutet einfach Freiheit und Abenteuer, ihr bestimmt wo es hingeht, aber immer in Einklang mit der Natur und selbstverständlich mit den gesetzlichen Bestimmungen der Region.

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